Das Untermotto: Seufzen
Wissenschaftler haben herausgefunden, dass ein erwachsener Mensch durchschnittlich alle fünf Minuten seufzt, ohne es selber zu merken.
Erstaunlich, oder?
Wir brauchen dieses Seufzen. Es ist überlebenswichtig. Mit einem Seufzer wird doppelt so viel Luft in unsere Lunge gepumpt, wie mit einem normalen Atemzug. Vermutlich sind bestimmte Neuronenanordnungen im Gehirn dafür verantwortlich.
Was also hält uns davon ab, jetzt einmal tief zu seufzen?!
Und noch einmal, weil es so gut tut…
Merken Sie, wie sich ihre Schulterpartie und der Rücken entspannen?
Auch in Chören wird viel geseufzt, nicht weil die Töne misslingen, sondern als Atem- und Stimmübung vor der Probe.
Probieren Sie es aus: Aaaaaaa, Eeeeeee, Iiiiii. Ooooooo, Uuuuuu…………
Sind Sie noch da? Das ist gut!
Wie geht es Ihnen mit dem Seufzen?
Entspannt oder entlastet es Sie? Was verbinden Sie generell damit?
Seufzen, so scheint es, bringt neue Energie, pumpt unsere Lunge voll Sauerstoff, spendet Kraft. Seufzen ist das Gegenteil von Luftanhalten. Das tiefe Ausatmen füllt unsere Lunge neu. Es kann ein erster Schritt sein:
„Seufzen befreit und bietet die Möglichkeit durchzuatmen. Wer seufzt, sehnt sich danach, dass etwas anders werden könnte. Seufzen ist auch immer ein Ausdruck von Sehnsucht. Wer seufzen kann, ist nicht gleichgültig gegenüber dem Leid. Seufzen setzt Energien frei und ermöglicht einen neuen Blick…Seufzer sind Hoffnungslaute“
(Nicolas Budde, in Zutaten, S. 26, edition chrismon)
Dieser Gedanke ist entlastend und findet sich bereits in Römer 8 wieder:
Das Seufzen der ganzen Schöpfung – Zeichen der Hoffnung
Weiter heißt es:
Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich´s gebührt, sondern der Geist selbst tritt für uns ein mit unaussprechlichem Seufzen.“
Sie können und dürfen durchatmen: Gott seufzt mit!
Kommen Sie gut durch die Wochen
Diakonin Silke Langer